Du bist heilig, du bringst Heil

Das Lied entstand 1986.

Mit seinem „Du“-Beginn führt der Text sofort in die Gottesbeziehung. Gott bringt Heil und ist die Fülle selbst. Er ist der Lebendige, der die Geschichte der Welt gestaltet, an der die Menschen teilhaben. Das Sanctus der Liturgie wird in heutige Sprache übertragen. Im zweiten Teil nimmt der Text fast wortgleich Jesaja 6,3 auf: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll. Als weiterer Hintergrund erscheint die Gottesoffenbarung in der Dornbuschgeschichte mit der Berufung des Mose: „Ich bin“ – bzw. „Ich werde sein, der ich sein werde“ (2. Mose 3,6 bzw. 14). Der zweite Textteil führt ins Neue Testament: zum Heiligen Geist und zum Abendmahl.

Die Beliebtheit der D-Moll-Melodie beruht auf einfachen Tonfolgen, die in einen einprägsamen Rhythmus gefasst sind. Die Leichtigkeit eines lateinamerikanischen „Salsa-Feelings“ prägt die Stimmung des Liedes. Besonders attraktiv ist, dass der erste und zweite Teil gleichzeitig gesungen werden können. Mehrfache Wiederholungen sind möglich und ausdrücklich gewollt. Je nach Tempo können unterschiedliche Stimmungen entstehen: Ein eher ruhiges Tempo eröffnet eine meditative Dimension, während ein beschwingtes Tempo die Freude an der lebendigen Gottesbeziehung ausdrückt.

Der ursprüngliche Platz des Liedes ist das Sanctus in der Abendmahlsliturgie. „Du bist heilig“ kann aber auch zur Vorbereitung oder während der Austeilung des Abendmahls gesungen werden – besonders dann, wenn das Abendmahl in einer gelösten, von Freude getragenen Stimmung gefeiert werden soll.